Karte    Emfangshalle    Korridor    Küche    Bibiliothek    Toilette    Gerümpelkammer    Schlafzimmer    Großer Speisesaal    Kleines Esszimmer    Lavastrom    Wasserstrom    Wohnzimmer    Arbeitszimmer    Gebiete außerhalb
Nach oben! Druckversion

Mitschitte

Obstip gegen rednose
Obstip gegen zeze
Die wunderbare Geschichte "Die Wette um den Laubwolf" von Obstip
Zam Zimmer Frei mit Knomp
Aus dem Leben von Diarra von Kolon "Ein Einhorn lag in meinem Schoß"
Die Tratschwelle von Obstip von Kolon
Die Geschichte der Prinzessin Anabell
Don Snie gegen Glux
Ein Auschnitt des Lebens des Rettungssauries Severances
Die Sturmperle von Obstip von Kolon

Wer die bunte Word-Version eines Mitschnitts haben will schreibt bitte an mich. Für mehr muss man in dem Falle eines Lügenduells bei Obstip, dem Begründer der 1. Westzamonischen Lügengladiatorenvereinigung und Dauergladiatoren, anfragen. Bei Isater, wenn es sich um einen Zam Zimmer Frei Mitschnitt handelt. Trifft diese Auswahl nicht zu, gibt es nicht mehr.

Die Tratschwelle von Obstip von Kolon 

Obstip: Okay, dann wollen wir mal anfangen....

Tee wird rumgereicht

*hätte auch nichts gegen Tee und setzt sich schnell einen auf, bevor er anfängt, zu erzählen* Ihr könnt ja derweil den RF herbeilocken, damit wir hier etwas mehr Platz haben...

*schnippt mit dem Finger, um die Glut des Feuers der Lieder aufzuwecken* Hallo! Du wirst gebraucht!

Einst, als ich noch als Offiziersanwärter auf der stolzen Ariel, einer Fregatte der nattifftoffischen Admiralität, diente, geschah mir folgendes bemerkenswerte Ereignis, wovon ich euch hier berichten möchte.

Wir segelten grade mit vollen Großbramsegeln in Richtung des Kaps Hoorn, um nach Mumien zu gelangen, als wir in einen Sturm gerieten.

Der Sturm war einer der heftigsten, den ich je erlebt habe, wie es sich für die Stürme am Kap Hoorn ja auch gehört und wir wurden kräftig umhergeschüttelt, bekamen Literweise Salzwasser in den Hals und schließlich wurde ich unter Getöse von einer riesigen Flutwelle über Bord gespült und verlor das Bewußtsein.

Als ich erwachte, hatte sich der Himmel über mir gelichtet, die Sonne war bereits dabei, meine nassen Kleider zu trocknen und ich lag im weichen Sand eines Inselstrandes.

Mühsam erhob ich mich und schaute mich um. Von meinem Schiff, der Ariel, fehlte jegliche Spur und die Insel schien klein, verlassen und unbewohnt zu sein.

Ich wollte mich grade auf den Weg machen, das Eiland zu erkunden, als ich zwischen den Felsen am Strand, die bis ins Wasser hineinragten, eine matte Stimme hörte.

Ich drehte mich also um und durchsuchte die Felsen. Vielleicht war ja einer meiner Kameraden auch an dieser Insel gestrandet und braucht meine Hilfe! Ich suchte und suchte, doch ich fand nichts und niemanden...

Grade wollte ich mich umdrehen und wieder das Inselinnere erforschen, als ich wieder das matte Stöhnen und Jammern hörte und mich nochmal umschaute.

Da erblickte ich eine kleine Welle, mehr ein Wellchen, was matt und müde zwischen den Felsen eingekesselt war und schon fast vollständig verdunstet schien, von dem die Klagelaute kamen.

Ich eilte näher an das arme Geschöpf heran, denn zweifelsohne handelte es sich um eine gestrandete Tratschwelle, der das schrecklichste, was einer Tratschwelle passieren kann, widerfahren war: Sie konnte sich nicht vor der Glut der Sonne retten und mußte unweigerlich verdunsten und verenden... kein schöner Tod!

Ich eilte zu ihr und als sie mich erblickte, fing sie sofort, denn das ist Tratschwellenart, an, mich zuzuschnattern und zu texten, wenn auch mit allerletzter Kraft, weshalb es recht erträglich schien.

Tja, da stand ich nun, erfuhr aus den fieberwahnzerrüttelten Phrasen der Welle, die sich schon sehr in der Sonne erhitzt hatte, daß sie bei dem großen Sturm, der auch mich an diese Küste geworfen hatte, hierher geraten war und nun feststeckte und überlegte, wie ich ihr helfen könnte.

Die Antwort auf diese letzte Frage war natürlich einfach: Die Welle abschöpfen und zurück ins Wasser bringen, kein Thema. Aber das war mal wieder eine der tollen Antworten, die nur noch mehr Fragen nach sich zogen, nämlich: 1. Wie sollte ich die Welle aus ihrem steinernen Verlies abschöpfen, hatte ich doch keinen Eimer zur Hand. 2. Kann man eine Welle mit den Händen abschöpfen, so peu a peu? 3. Sollte ich sie überhaupt retten, denn daraus ergab sich ja die Gefahr, daß sie wieder zu Kräften käme und mich, allein und verlassen auf dieser Insel, um den Verstand tratschen würde....

Ich rang also förmlich mit mir selbst. Meine nattifftoffische Erziehung und mein ganzes Daseinformenbild flüsterten mir von rechts ins Ohr, es wäre meine moralische Pflicht, die Welle zu retten, weil es sich so gehörte und ich sie ja schlecht einfach auf diese grausame und unwesentliche Art sterben lassen könnte, etc. pp., während mir von Links der blanke Überlebenswillen eingab, daß dies kein Mord, sondern der einzige Weg, keinen Selbstmord zu begehen sei. Und die Sonne strahlte auf mich und die Tratschwelle, die vor Ermattung schon ganz leise und kaum noch zu verstehen war, herab und raubte mir den Verstand und ihr die Moleküle.

Schließlich beschloß ich, mich erstmal den ersten beiden Fragen zu widmen, bevor ich, aus rein chronologischen Gründen, zur dritten übergehen wollte.

Also griff ich mit vollen Händen in die Pfütze, die die Tratschwelle nur noch darstellte, hinein und versuchte, sie abzuschöpfen.

Ein schwacher Schmerzensschrei der Welle und ein lauterer von mir selber brachten mich schnell von der Idee ab und beantworteten meine Frage, ob das überhaupt ginge automatisch: Die Welle konnte man nicht einfach stückweise abschöpfen, sie war schon zu schwach, um ihre Moleküle zusammen zu halten, um einen solchen Transport zu überstehen. Und außerdem hatte sich die Pfütze in der Mittagshitze schon so aufgeheizt, daß ich mir beinahe die Finger an ihr verbrühte.

Also strich ich diese Idee aus meinem Kopf und überlegte, wie ich einen Eimer herbeischaffen könnte.

Um in Ruhe nachdenken zu können, ohne, daß die Welle derweil weiter verdunstete, rannte ich ersteinmal zu den nahegelegenen Palmen, sammelte ein paar herabgefallene Blätter und baute ein kleines Sonnendegel...äh... Segel über der Welle.

Nun also gut, soweit, so schön, nur wie sollte es jetzt weitergehen? Die Welle hatte vorerst einen kleinen Aufschub und kam auch langsam schon wieder zu Kräften durch den Schatten, was sich darin äußerte, daß sie wieder vermehrt anfing zu tratschen, während sich mir wieder Frage 3 in den Vordergrund drängend stellte.

Sollte ich es wirklich riskieren, sie zu retten und mich dafür um den Verstand schwätzen lassen? Die Welle bekräftigte die Stimme von Links vehement, wenn auch gegen ihren Willen, indem sie immer mehr in Fahrt kam.

Mit letzter Kraft, denn langsam begannen die Entbehrungen der letzten Stunde an mir zu nagen, versuchte ich die Gedanken an Frage 3 aus meinem Kopf, zumindestens aus dem Bewußten, zu verbannen und mich wieder der Frage 1 anzunehmen. Mein Kopf begann durch die Hitze und wahrscheinlich auch durch das Rumgeschütteltwerden während des Sturmes, zu schmerzen und wehzutun, während ich überlegte, ob die Flut wohl hoch genug kommen würde, um die Welle freizuspülen.

Schließlich beschloß ich, einen gemütlichen Spaziergang in die Insel hinein zu machen, um meinen Kopf wieder frei zu bekommen und bat die Welle um ein wenig Geduld, bis ich wiederkäme.

Und als ich so durch den Palmwald wanderte, was meint ihr, was ich dort fand!

Ich stolperte beinahe über eine riesige, wohl fünf Liter enthaltende Konservendose geschälter Tomaten, die da einfach so mir nichts dir nichts im Wald rumlag...

Womit ja schonmal zwei Probleme gelöst gewesen wären: Ich hatte ein Behältnis zum Ausschöpfen der Welle gefunden und gleichzeitig etwas, um meinen knurrenden Magen ein wenig zu beruhigen, zumindestens noch ein bisschen hinzuhalten.

Zuhörer: War die Dose denn zu?

Natürlich war sie zu...! Aber ein Nattifftoffe von Welt hat IMMER einen Dosenöffner einstecken, denn schließlich kann man ja jederzeit mal über eine Konservendose im Urwald stolpern und glücklich, wer dann einen Dosenöffner dabei hat!

So ein Dosenöffner gehört übrigens zur Standartsurvivalausrüstung eines nattifftoffischen Offiziersanwärters, aber das nur so nebenbei....

Ich nahm also die Dose, öffnete sie an Ort und Stelle und ausgehungert wie ich war, as ich die gesamten fünf Liter geschälte Tomaten auf und kehrte mit der leeren Dose zurück zum Strand und der Welle.

Alles weitere war jetzt ein Klacks und da ich nunmal schon so weit gekommen war, daß ich überhaupt eine Möglichkeit dazu hatte, machte ich mir auch keine weiteren Gedanken um das moralische Meinstduwirklichdaßdasklugistfragezeichen und bald war die Welle wieder im tiefen Wasser.

Die Welle regenerierte sich in ihrer neuengewonnenen Freiheit schnell und planschte fröhlich herum, während sie mir die Ohren zuschnabbelte.

Da erinnerte ich mich an ein Seminar, welches ich an der Marineschule besucht hatte und beschloß, das dort gelernte einfach mal umzusetzen.

Ich stellte mich also mit erhobenem Kinn und den Armen hinter dem Rücken verschränkt vor die Welle und erläuterte ihr in einem knappen, aber exakten Briefing, wie meine taktischen Pläne aussähen und was sie dafür zu tun habe.

Kaum hatte ich fertig gesprochen und ihr erlaubt, wegzutreten, flitzte sie auch schon los.

Ich wartete zwei Tage, da kam die Welle wieder... und mitgebracht hatte sie die Ariel, mein Schiff, welches zu suchen ich ihr aufgetragen hatte.

So wäscht eine Hand die andere und wir, die Welle und ich, retteten uns gegenseitig von jener einsamen Insel.... die übrigens noch unentdeckt war und daher den Namen: Kaffeeschwatz von unserem Kapitän bekam. Aber fragt mich nicht, was er damit sagen wollte, mit dem Namen....

Fertig.
DISCLAIMER